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Konjunktiv

Neben dem Indikativ und dem Imperativ zählt der Konjunktiv zu den drei Modi der deutschen Sprache. Man nennt ihn auch Möglichkeitsform. Mit seiner Hilfe lassen sich subjektive Einstellungen, Möglichkeiten, Irreales sowie Wünsche und Hoffnungen ausdrücken. Dabei werden zwei Formen unterschieden:

  • Konjunktiv I
    • In der direkten Rede: «Sie sagt, sie könne nicht kommen», antwortete er.
    • In der indirekten Rede: «Er sagte, er habe sich noch nie so gut gefühlt.»
    • Im Wunschsatz: «Es lebe die Freiheit!»

Der Konjunktiv I kann in den Zeitformen Präsens, Perfekt und Futur gebildet werden.

  • Konjunktiv II
    • Als Ausdruck für Irreales, für etwas, das aktuell nicht möglich ist: «Hätte ich doch mehr Zeit!»
    • Als Bedingungssatz (Konditionalsatz): «Wäre ich im Urlaub, läge ich den ganzen Tag am Pool.»
    • Im Wunschsatz: «Ich wünschte, ich hätte aufgepasst.»
    • Bei besonderer Höflichkeit: «Wärst du so lieb, zu mir zu kommen?»
    • In der indirekten Rede: «Sie sagte, sie hätte es nicht getan.»
    • Als Ersatz für den Konjunktiv I, wenn dieser vom Indikativ nicht unterscheidbar ist: «Ich wünschte (statt wünsche), Sie schlügen (statt schlagen) in einem Buch nach.»

Stimmt der Konjunktiv II Präteritum («Ich wartete») mit dem Indikativ Präteritum («Ich wartete») überein, kann die Umschreibung mit würde Missverständnissen vorbeugen: «Ich würde warten» (Konjunktiv II mit würde –> würde + Infinitiv –> würde + warten).

Der Konjunktiv II mit würde wird vor allem in weniger förmlichen Situationen, also in der Umgangssprache, verwendet: «An deiner Stelle würde ich nach Hause gehen» statt «An deiner Stelle ginge ich nach Hause.» In der Standardsprache kommt er dann zum Einsatz, wenn ungebräuchliche, als geziert empfundene Verben, besonders Formen mit Umlauten, gewählt werden: «Er dachte, es würde ihm misslingen» statt «Er dachte, es misslänge ihm.»

Der Konjunktiv II kann in den Zeitformen Präteritum, Plusquamperfekt und Futur gebildet werden.